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Cannabis in der Schwangerschaft schadet auch der werdenden Mutter

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19.08.2024

Seit einigen Jahren ist bekannt, dass schwangere Cannabis-Konsumentinnen ihr Ungeborenes schädigen. Eine große US-Studie konnten nun zeigen, dass die Droge das Risiko für schwerwiegende Komplikationen wie Präeklampsie bei der Mutter deutlich erhöht.

Frauenärztin misst Blutdruck einer Schwangeren

Obwohl in Kalifornien erst 2018 der nicht-medizinische Cannabis-Konsum legalisiert wurde, herrscht dort schon seit Jahrzehnten ein entspanntes Verhältnis zu der „weichen“ Droge. Seit einigen Jahren häufen sich Studien, die die schädlichen Auswirkungen von Cannabis auf das Ungeborene belegen. Konsumierende Schwangere erhöhen unter anderem das Risiko einer Frühgeburt, Mangelgeburt (zu klein und leicht bei der Geburt) und ein erhöhtes Krebsrisiko beim Kind.

Dr. Kelly Young-Wolff vom Kaiser Permanente Forschungsinstitut und ihr Team untersuchten nun in einer großen Studie, wie sich Cannabis-Konsum in der Schwangerschaft auf die Gesundheit der werdenden Mutter auswirkt. Hierfür analysierten sie die Daten aus 316.722 Schwangerschaften (250.221 Frauen) aus den Jahren 2011 bis 2019, die auf vorgeburtlichen Cannabis-Konsum geprüft wurden, auf folgende Komplikationen: Schwangerschaftsbluthochdruck, Präeklampsie, Eklampsie, Schwangerschaftsdiabetes, zu geringe/zu hohe Gewichtszunahme während der Schwangerschaft, Plazenta previa (Plazenta verdeckt Gebärmutterhals-Öffnung), Plazenta-Ablösung, Plazenta accreta (Plazenta ist mit der Gebärmutter verwachsen) und schwere mütterliche Erkrankung (Morbidität).

Schwangerschaftshochdruck, Präeklampsie, Plazenta-Ablösung

Das Forscherteam beschränkte sich auf Schwangerschaften, die mindestens 20 Wochen anhielten. 20.053 Teilnehmerinnen wurden in der Schwangerenvorsorge positiv auf Cannabis getestet. 1.930 von ihnen konsumierten täglich, 2.345 wöchentlich, 4.892 monatlich oder weniger und 10.886 machten keine Angaben.

Nach der Auswertung zeigten sich folgende Gesundheitsfolgen bei Cannabis-Konsum im Vergleich zu Nicht-Konsum in der Schwangerschaft:

  • Schwangerschaftshochdruck +17 %
  • Präeklampsie +8 %
  • Plazenta-Ablösung +19 %
  • Zu geringe Gewichtszunahme in der Schwangerschaft +5 %
  • Zu hohe Gewichtszunahme in der Schwangerschaft +9 %

Schlussfolgerungen

Die Studienergebnisse deuten darauf hin, dass Cannabis-Konsum in der Schwangerschaft sich nachteilig auf die Gesundheit der werdenden Mutter auswirken kann. So erhöht sich das Risiko für gefährliche Komplikationen wie Schwangerschaftshochdruck, Präeklampsie und Plazenta-Ablösung deutlich.

Quelle: Young-Wolff KC, et al. Prenatal Cannabis Use and Maternal Pregnancy Outcomes. JAMA Internal Medicine. (2024) DOI: 10.1001/jamainternmed.2024.3270

Autor/Autoren: äin-red

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