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Entwarnung bei Tampon-Nutzung: Keine gesundheitliche Beeinträchtigung durch Belastung mit Schwermetallen

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24.07.2024

Nach Einschätzung des Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) geht von der jüngst in einer Studie im Spurenbereich nachgewiesenen Schwermetallbelastung keine Gefährdung aus. Demnach sei die Aufnahme im Vergleich zur Gesamtaufnahme aus anderen Quellen vernachlässigbar. Die Erkenntnisse betonen allerdings grundsätzlich den Bedarf nach einer verantwortungsvollen Rohstoffauswahl und guten Herstellungspraxis.

Arzt impft Hochschwangere

In einer im Juli 2024 veröffentlichten Studie von Jenni A. Shearston et al. (https://ehjournal.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12940-019-0452-z) wurden Schwermetalle in Tampons nachgewiesen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat diese Studienergebnisse mit Blick auf gesundheitliche Risiken inzwischen bewertet und den Berufsverband der Frauenärzte e.V. (BVF) dazu unterrichtet. Aus toxikologischer Sicht sei demnach keine Gefährdung zu erwarten.

Schadstoffe lediglich im Spurenbereich vorhanden

Die Schwermetalle – darunter die Elemente Arsen, Cadmium, Chrom, Quecksilber und Blei – wurden im Spurenbereich nachgewiesen. Selbst bei einem angenommenen vollständigen Herauslösen der Schwermetalle aus dem Produkt und kompletter Aufnahme über die Vaginalhaut in den Körper, wäre die Belastung im Vergleich zur Hintergrundbelastung, wie sie z.B. von Lebensmitteln, Trinkwasser, Hausstaub, Verkehr oder Industrie ausgeht, vernachlässigbar. Gesundheitliche Beeinträchtigungen durch die Nutzung von Tampons sind nach Einschätzung des BfR nicht zu erwarten.

Aus dem europäischen Markt (Griechenland und Großbritannien) wurden in der Studie nur 4 Proben untersucht.

Appell zur Optimierung der Produktion von Hygieneartikeln

Obwohl die Aufnahme im Vergleich zur Gesamtaufnahme aus anderen Quellen vernachlässigbar ist, macht das BfR in seiner Auskunft auf Möglichkeiten aufmerksam, die Schwermetall-Gehalte durch verantwortungsvolle Rohstoffauswahl und gute Herstellungspraxis abzusenken. Für Blei gelte demnach ein Optimierungsgebot, den Gehalt in Produkten unterhalb der gesetzlich vorgegebenen Grenzwerte oder Richtwerte abzusenken.

Arbeitsgruppe entwickelt Standards für Menstruationsprodukte

Im Jahr 2022 hat die Organisation ISO (nternational Organization for Standardization) einen eigenen Ausschuss (ISO/TC 338, WG1 Safety, Performance and GeneralRequirements of Menstrual Products) gegründet, die sich mit den Anforderungen an Menstruationsprodukte befasst. Ziel ist es hier, Normen und einheitliche Maßstäbe zu definieren, an denen sich Unternehmen und Verbraucher global orientieren können.

Weitere Informationen:

Quelle: Berufsverband der Frauenärzte e.V.

Autor/Autoren: äin-red

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