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Regelmäßiger Sport vor 55 erhöht Lebensqualität im Alter

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22.05.2024

Körperliche und psychische Gesundheit sind wichtig für eine gute Lebensqualität im Alter. Eine australische Langzeitstudie konnte nun zeigen, dass Frauen spätestens mit 55 ausreichend sportlich aktiv sein sollten, um ihr körperliches Wohlbefinden im späteren Leben zu bewahren.

Frau, etwa Ende 40, beim Nordicwalking im Park

Dr. Binh Nguyen von der University of Sydney und ihr Team untersuchten im Rahmen der ALSWH-Studie (Australian Longitudinal Study on Women’s Health), wie sich die körperliche Aktivität im mittleren Alter auf die spätere gesundheitsbezogene Lebensqualität auswirkt.

Erkenntnisse aus über 20 Jahre andauernder Studie

Das Forscherteam wertete die Gesundheitsdaten der ALSWH-Studie aus, an der zwischen 1998 und 2019 über 11.336 Frauen (geboren 1946 bis 1951) teilnahmen. Die Frauen wurden im Studienzeitraum unter anderem alle 3 Jahre zu ihren sportlichen Aktivitäten befragt. Am Ende der Studie im Jahr 2019, als die Frauen 68 bis 73 Jahre alt waren, wurde die gesundheitsbezogene Lebensqualität abgefragt. Hierzu verwendeten sie den international gebräuchlichen SF-36-Fragenbogen, der das körperliche (Vitalität, Schmerzen, Gesundheitswahrnehmung etc.) und psychische Wohlbefinden bewertet.

Anhand der gewonnenen Daten berechnete das Team, wie sich die Einhaltung bzw. Nicht-Einhaltung der WHO-Empfehlungen für körperliche Aktivität bis zum Alter von 55, 60 oder 65 Jahren auswirkt. Als Kontrolle diente die Gruppe der Frauen, die sich im gesamten Studienzeitraum nicht an die WHO-Bewegungsempfehlungen hielten.

Sportliche Aktivität bis 55 macht einen großen Unterschied

Die konsequente Einhaltung der WHO-Bewegungsempfehlungen führte nur bis zum Alter von 55 Jahren zu einem signifikant besseren körperlichen Wohlbefinden im späteren Leben – im Vergleich zu mangelnder Aktivität. Der Einfluss auf das psychische Wohlbefinden war nicht signifikant.

Mit anderen Worten: Frauen sollten spätesten im mittleren Lebensalter körperlich aktiv werden und ihr Aktivitätsniveau bis zum Alter von 55 Jahren auf die WHO-Empfehlungen erhöhen. So profitieren sie am ehesten von einem deutlichen Nutzen für ihr körperliches Wohlbefinden im späteren Leben. [1]

WHO-Leitlinien 2020 für Erwachsene (18–64 Jahre)

Im Jahr 2021 hat das Bayerische Ärzteblatt die aktuellen WHO-Leitlinien in folgenden drei Empfehlungen für 18- bis 64-Jährige zusammengefasst [2]:

  • Ausdauerbelastung: Mindestens 150–300 Minuten moderate Ausdauerbelastungen oder mindestens 75–150 Minuten intensive körperliche Belastungen, pro Woche
  • Krafttraining: An mindestens zwei Tagen pro Woche kräftigende Übungen für alle größeren Muskelgruppen für zusätzliche Gesundheitseffekte
  • Sitzzeit: Sitzzeit reduzieren und durch körperliche Aktivität jeder Art ersetzen

Quellen:
[1] Nguyen B, Clare P, Mielke GI, Brown WJ, Ding D, Physical activity across midlife and health-related quality of life in Australian women: A target trial emulation using a longitudinal cohort. PLoS Medicine (2024). DOI: 10.1371/journal.pmed.1004384
[2] WHO-Leitlinien zu körperlicher Aktivität und sitzendem Verhalten. Bayerisches Ärzteblatt 3/2021, S. 91–93

Autor/Autoren: äin-red

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