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Studie zu Schwermetallbelastung in Tampons legt Handlungsbedarf zur Sicherheit von Menstruationsprodukten nahe

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17.07.2024

Die im Juli 2024 im Environment International veröffentlichte Studie von Jenni A. Shearston et al. zeigt das Vorhandensein von Schwermetallen in Tampons auf. Die Erkenntnisse legen eine wissenschaftliche Auseinandersetzung zur möglichen Gesundheitsrisiken durch Verwendung von Tampons und anderen Intimhygieneerzeugnisse nahe – und adressieren Handlungsbedarf an die Institutionen für Verbraucherschutz.

Neuer Tampon auf Frauenhand

Der Berufsverband der Frauenärzte (BVF) hat die kürzlich veröffentlichte Studie „Tampons as a source of exposure to metal(loid)s“[1], die das Vorhandensein von Schwermetallen in Tampons aufzeigt, mit großer Aufmerksamkeit zur Kenntnis genommen und versteht die Besorgnis der Öffentlichkeit – insbesondere die Sorgen von Mädchen und Frauen.

Es ist Aufgabe der zuständigen Institutionen für Verbraucherschutz, neue Erkenntnisse zu berücksichtigen und sich mit möglichen Risiken auseinanderzusetzen. Die allgegenwärtige Exposition gegenüber Umweltchemikalien ist aus medizinischer Sicht grundsätzlich sehr bedauerlich und bedenklich – insbesondere bei Produkten, die direkt im oder am Körper angewendet werden.

Als nächste Schritte gilt es zu klären, inwieweit die Erkenntnisse der aktuellen US-amerikanischen Studie auf Tampons und andere Intimhygieneerzeugnisse auf den deutschen bzw. europäischen Markt zu übertragen sind und, ob die Verwendung verunreinigter Tampons tatsächlich zu einer Belastung des Organismus mit den analysierten Schwermetallen beiträgt und damit ein Gesundheitsrisiko darstellt.

Beim Angebot von Menstruationsprodukten haben Frauen und Mädchen inzwischen eine große Auswahl und Vielfalt. Für sie ist es wichtig, dass relevante Informationen zur Sicherheit in der Anwendung von Intimhygieneerzeugnisse leicht zugänglich sind und, dass alle verwendeten Materialien sicher und frei von Stoffen sind, die mit Gesundheitsrisiken verbunden sind. Um Anwenderinnen eine informierte Kaufentscheidung zu ermöglichen, ist neben dem Ausschluss von gesundheitsschädlichen Stoffen in Menstruationsprodukten ein gesetzlichen Rahmen zur Deklarationspflicht bzgl. der Zusammensetzung von Menstruationsprodukten anzustreben, die Anwenderinnen eine informierte Kaufentscheidung zu ermöglicht.

Quellen:
[1] Jenni A. Shearston et al. Tampons as a source of exposure to metal(loid)s, Environment International (2024). DOI: 10.1016/j.envint.2024.108849
[2] Berufsverband der Frauenärzte e.V. (BVF), 17.07.2024

Autor/Autoren: äin-red

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