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Wassergeburt so sicher wie eine normale Vaginalgeburt

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04.07.2024

Sofern eine komplikationsfreie Geburt erwartet wird, steht werdenden Müttern in Deutschland eine Wassergeburt offen. Eine aktuelle britische Studie ergab, dass eine Wassergeburt unter diesen Vorzeichen genauso sicher ist wie eine normale Vaginalgeburt.

Wassergeburt: Schwangere in Geburtswanne

Seit 2007 empfiehlt die britische Gesundheitsbehörde werdenden Müttern ein vorgeburtliches Entspannungsbad in der Klinik, um Wehenschmerzen zu lindern. Zwischen 2015 und 2022 nutzte jede zehnte Schwangere (über 87.000) das 36°C warme Entspannungsbad. Über die Hälfte von ihnen gebärte auch im Wasser.

Prof. Julia Sanders und ihr Team von der Cardiff Universität verglichen im Rahmen der POOL-Studie, wie sicher eine Wassergeburt im Vergleich zu einer Landgeburt ist – sofern keine Geburtskomplikationen erwartet werden.

Was bedeutet „komplikationsfreie Geburt erwartet“?

Für ihre Studie beschränkten sie das Team auf Entbindungen von Frauen, bei denen keine Erkrankung bekannt war, die das Risiko für Geburtskomplikationen erhöhte. Entsprechend wurden Geburten von der Auswertung ausgeschlossen, die beispielsweise an Bluthochdruck, Diabetes, Asthma oder Blutgerinnungsstörungen litten – oder die schon bei einer vorhergehenden Geburt Komplikationen hatten. Zudem wurden Gebärende ausgeschlossen, die vor der Geburt geburtshilfliche Maßnahmen (z.B. Weheneinleitung) benötigten.

Wasser- und Landgeburten gleichermaßen sicher für Mutter und Kind

Insgesamt konnte Sanders Team rund 15.000 Wassergeburten mit 15.000 Landgeburten vergleichen. Auf der Seite der Mütter wurden unter anderem Geburtsverletzungen (z.B. Dammriss), schwere Blutungen bei/nach der Geburt und Blutvergiftungen (Sepsis) analysiert. Auf der Seite der Kinder werteten die Forschenden negative Ereignisse wie Infektionen, intensivmedizinische Maßnahmen, Totgeburten und Tod des Neugeborenen aus. Die Analyse ergab keine erhöhten Risiken durch die Wassergeburt.

Schlussfolgerung

Sofern eine komplikationsfreie Geburt erwartet wird, erhöht eine Wassergeburt weder die Risiken für die Mutter noch die Risiken für das Kind.

Hinweis: Wichtig ist natürlich, dass erfahrene Geburtshelfer die Gebärende begleiten. Sie können frühzeitig erkennen, ob medizinische Maßnahmen notwendig werden, die nur außerhalb des Wassers ohne Risiken für Mutter und Kind durchgeführt werden können.

Quelle: Sanders S et al. Maternal and neonatal outcomes among spontaneous vaginal births occurring in or out of water following intrapartum water immersion: The POOL cohort study. BJOG: An International Journal of Obstetrics & Gynaecology (2024). DOI: 10.1111/1471-0528.17878

Autor/Autoren: äin-red

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